Radikale Selbstfürsorge ist kein Ausflug in den wohligen Wellness-Bereich, sondern in erster Linie eine innere Haltung Dir selbst gegenüber. Und auch wenn Schaumbäder, Tee und Kekse sehr verlockend sein können, sind es vor allem die unpopulären, unkonventionellen und oft unbequemen Wege, die es braucht. Und nein, natürlich habe ich nichts gegen all diese wundervollen Dinge, aber es ist mir ein echtes Anliegen, wachzurütteln und zu zeigen, dass Selbstfürsorge so viel mehr ist. Schaumbäder, Meditation, Yoga und Wellness haben genauso ihre Berechtigung wie Kuscheldecke, Tee und Kekse. Meines Erachtens und auch meiner Erfahrung nach, ist jedoch noch so viel mehr möglich, als der Schaumbad-Mythos uns glauben machen mag. Eine tragfähige Selbstfürsorge-Praxis ist die Basis auf der Heilung möglich wird. Und wir befähigen uns selbst dadurch, nicht einfach nur "durchzuhalten", sondern Verantwortung für unser Leben zu übernehmen. Und das sind dann oft die Bereiche, die tatsächlich etwas unbequemer sind, als die Entscheidung für oder gegen Meditation oder Yoga.
7 Wege für mehr radikale Selbstfürsorge
Unplug yourself
Die Stille suchen und wirklich einmal alle Geräuschkulissen abschalten. Achtsamer Medienkonsum. Was lasse ich in meinen Raum? Womit nähre ich mein Fühlen, mein Denken? Welche Medien konsumiere ich? Welche Nachrichten, welche Filme, welche IG-Accounts? Für mehr Verbundenheit zu Dir, anstatt zu Deinem Smartphone: Ausschalten. Ganz gezielt. Für ein paar Stunden jeden Tag oder ein ganzes Wochenende. Nichts bringt Dich schneller zurück zu Dir und in Deine innere Ruhe. Also, wie wäre es mit einem #unpluggedsunday?
Gesunde Gewohnheiten etablieren
Zugegeben: frühes Schlafengehen klingt nicht allzu sexy. Ich persönlich hadere hiermit auch immer am allermeisten. Aber der Benefit ist so enorm, dass ich mich immer wieder wundere, warum ich es nicht immer mache. Genauso verhält es sich mit dem frühen, leichten Abendessen vor 18.00 Uhr. Und wenn wir es nur an 3-4 Abend in der Woche schaffen diese beiden Gewohnheiten zu etablieren, dann ist das ein echter Gamechanger. Give it a try!
Entrümpeln und Ausmisten
Wenn Du gezielt Dinge loslässt, die Dich nicht mehr glücklich machen, dann schaffst Du Raum für Dich. Raum für Dich und Dein Leben zu machen, ist ein Akt der Selbstliebe! Dein Raum ist ein Spiegel Deiner Seele und andersherum. Wenn Du ausmistest und Deinen Raum von allem kaputten, ungenutzten und ungeliebten befreist, befreist Du auch einen Aspekt in Deinem Inneren. Beginne mit kleinen Projekten, die Dir Lust auf mehr machen und bei denen Du schnell Erfolgserlebnisse siehst.
Grenzen setzen und Nein sagen
Im Grund ist das Unvermögen klare Grenzen setzen zu können, eines der Hauptgründe für mangelnde Selbstfürsorge. Wir brauchen Grenzen. Grenzen in Beziehungen, in Familien, am Arbeitsplatz, im Umgang mit Freunden – und mit uns selbst. Ja, wir müssen lernen auch uns selbst Grenzen zu setzen. Selbstfürsorge bedeutet nicht, nur noch das zu tun worauf wir Lust haben, sondern das was uns gut tut. Und dafür brauchen wir dringend Grenzen. Auch wenn wir dadurch vielleicht auch mal eine verlockende Gelegenheiten sausen lassen.
Beziehungen beenden
Manchmal ist es an der Zeit unser Umfeld zu verändern. Uns mit anderen Menschen zu umgeben, als wir das bisher getan haben. Oder wir spüren einfach ganz klar, dass uns ein gewisser Mensch nicht gut tut. Dann ist es vielleicht Zeit loszulassen. In aller Liebe oder Freundschaft. Es macht wenig Sinn, wenn wir in Beziehungen bleiben, in denen wir uns nicht wohlfühlen, uns nicht weiterentwickeln können oder womöglich unsere Unversehrtheit gefährdet ist.
Prioritäten überprüfen
Immer wieder in Deine Ziele und Visionen einzutunen ist unglaublich wichtig! Der Check ob Du noch auf der richtigen Spur bist – unverzichtbar. Manchmal verändern sich unsere Prioritäten und dann ist es gut den Richtungswechsel ganz bewusst zu wählen, anstatt sich verbissen und mit enormen Kraftaufwand dagegen aufzubäumen. Aber auch hier gilt natürlich: bei alldem nicht die eigenen Sabotageprogramme aus dem Blick verlieren. Gerade dann, wenn Du oft und gerne die Richtung oder die Projekte wechselst. Dann kann natürlich auch eine Vermeidungsstrategie dahinterstecken.
Schattenarbeit
Es nutzt alles nichts – auch im Inneren kommst Du ums große Reinemachen nicht drum herum. Die innere Arbeit ist zu tun, wenn Du Dich nach mehr Verbundenheit oder Glück sehnst. Alles was wir uns nicht anschauen, kostet riesige Kraft um es zu unterdrücken. Kraft, die anderswo im Leben fehlt. Verminderte Lebensfreude, Depressionen, Burnout oder andere Krankheiten können dann die Folgen sein. Gefühle wollen gefühlt werden und hier liegt tatsächlich der Schlüssel zum Glück.
Du willst tiefer gehen?
In meinen Sessions arbeite ich gerne mit folgenden Reflexionen:
Womit nährst Du Dich?
Womit willst Du Dich nähren?
Was willst Du aufnehmen?
Was lässt Du eintreten? In Deine inneren und äußeren Räume?
Was ist wahrhaftige Nahrung für Dich?
Welche Medien überfüttern Dich und nähren Deine Ängste?
Welche Informationen lässt Du in Dein Leben?
Was nährt die Freude in Dir?
Was oder wer inspiriert Dich wirklich?
Welche Menschen schenken Dir mit ihrer Gegenwart Entspannung?
Welche Bücher, Podcasts oder Kurse befruchten Dich nachhaltig?
Womit versuchst Du lediglich die Leere zu füllen, die da lauert?
Welche Umgebung schenkt Dir Seelenfrieden und Inspiration?
Schreib die Fragen gerne in Dein Journal und nutze die Magie der Schriftlichkeit. Und dann: komm in die Umsetzung! Kein gebrochenes Versprechen schmerzt so sehr, wie das an uns selbst. Beweise Dir jeden Tag, dass Du für Dich da bist und dass Du Dich auf Dich verlassen kannst. Entscheide Dich immer wieder für Dich und wähle ganz bewusst auch diese Form der radikalen Selbstfürsorge. An den Wurzeln ansetzen und von dort die Veränderung herbeiführen. Das ist ein wundervoller, heilsamer Weg.
Schreib mir gerne, was Du für Dich heute mitnehmen konntest, ich freue mich auf den Austausch mit Dir.
Deine Evelyn
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