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Die eigenen Grenzen kennen und achten


Rosen mit Notizbücher und Kristall

Kürzlich schrieb mir eine Freundin auf Facebook, was sie derzeit alles so auf dem Plan und täglich zu Wuppen hat. Mir wurde schon beim Lesen schwindelig und meine Stress-Rezeptoren gerieten in Alarmbereitschaft. Ehrlich, was manche Frauen täglich leisten ist wirklich unfassbar, ich ziehe so oft total verblüfft meinen Hut. Gefährlich wird es immer nur dann, wenn ich den Kardinalsfehler begehe und in den Vergleich gehe… oh oh…


Aber darum geht es hier und jetzt gar nicht. Auf jeden Fall schrieb jene Freundin dann wenige Minuten später noch sowas wie: „Ich hab mir eh mal wieder viel zu viel aufgeladen, aber jetzt muss ich halt die nächsten Monate durch!“.


Autsch, dachte ich. Muss sie da wirklich durch? Müssen wir wirklich durch alles durch? Durch Überforderung bis zum Anschlag? Missbrauch der eigenen Kraft ohne Grenzen?


Grenzen setzen

Ich musste früher auch immer durch alles (was ich mir oft selbst eingebrockt hatte!) durch. Augen zu und durch, ja dieses Motto kannte und lebte ich ganz gut. Bis ich dann durch war. Mit den Nerven. Und meiner Energie. Was dann kam war das Tal der Erschöpfung. Oder ein heftiger Schmerzschub. Mein System sorgte also für Pause und auch dafür, dass ich meine eigenen Grenzen kennenlernte. Bis zum nächsten Mal dann wieder…


Knowing your Limits – kenne Deine Grenzen

Heute kenne ich meine Grenzen. Und ja, ich versuche sie möglichst einzuhalten, wenngleich das nicht heißt, dass mir das immer einfach fällt. Und es gelingt mir natürlich auch nicht immer zuverlässig, schließlich nehme ich am Spiel des Lebens teil. Aber wenn ich es schaffe zu 75% meine Grenzen einzuhalten, dann zwingen mich die restlichen Herausforderungen nicht gleich komplett in die Knie.


Balance. Das ist es also wieder, mein Lieblingswort. Dort, wo wir alle gerne wären, aber eben nicht dauerhaft sind. Weil wir leben. Weil Leben nicht linear verläuft, weil Leben Berge und Täler bereithält und die Balance kein statischer Zustand ist. Inmitten von kleinen und großen Pendelbewegungen findet sich immer mal wieder dieser perfekt ausbalancierte Moment. Und schon schlägt das Pendel wieder in die andere Richtung aus. Und ich gehe mit, mal sanft geschaukelt, mal ordentlich durchgeschüttelt. Mal mit Schwung nach oben, mal unsanft am Boden aufprallend. Und dann nehme ich wieder Schwung und schwinge mich in die Höhe. Lebensbewegungen.


In meiner Natur liegt es, dass ich gerne entweder-oder lebe. Früher pendelte ich meist zwischen 150% und angezogener Handbremse. Gesundes Mittelmaß war immer schon eine Herausforderung für mich. Irgendwann hat mein Körper die Handbremsenfunktion übernommen. Und so habe ich natürlich dann auch mit meinen Grenzen Bekanntschaft machen dürfen. Gerade deshalb ist es so wichtig, dass wir unsere eigenen Grenzen kennen!


Small Blessings

„Strebe nach Ruhe – aber durch das Gleichgewicht, nicht durch den Stillstand Deiner Tätigkeit.“

Dieses Zitat habe ich für dieses Jahr auf meinem Vision Board aufgeklebt. Ja, der Tanz der Balance ist (m)ein ganz großes Thema. Auch in meinen Coachings kommt das immer wieder zutage, es bewegt so viele Frauen und wir alle sind auf der Suche nach praktikablen Lösungen für unseren Alltag. Mir persönlich helfen Rituale, um eine gewisse Grundstruktur einzuhalten. Keine, die mich festzurren und meine Kreativität strangulieren. Sondern einfache Strukturen, die mich dabei unterstützen genug Ruhe und Ausgleich für mich selbst einzuhalten. Und kleine Rituale sind meine „Small Blessings“ im Alltag. Der Moment des Innehaltens um den herrlichen Fliederduft im Flur einzuatmen. Der wundervolle Genussmoment, wenn ich meinen ersten Tee in der Morgensonne zu mir nehme und mein Gesicht in die Sonne halten kann. Der Moment der Verbundenheit, wenn ich mich für einige Minuten mit mir und meinem Herzen, meiner Atmung verbinde.


Solange ich spüre, dass mir all diese Momente präsent sind und ich sie wirklich wahrnehme – wunderbar! Ist es anders, merke ich, dass ich unachtsam für die Segnungen des Alltags werde, dann weiß ich, dass ich meine Grenzen nicht eingehalten habe. Also gehe ich zurück auf Los – immer und immer wieder. Täglich neu, weil jeder Tag ein Neubeginn ist.

Und meine „Small Blessings“ erinnern mich an mich.


Lass es hinter Dir

Unsere wahre Kraft liegt nicht darin, dass wir permanent über unsere Grenzen hinweggehen. Sondern darin, dass wir unsere Grenzen kennen und achten. Rechtzeitig Stopp zu sagen, das ist wahre Stärke.


Das ist Selfcare. Der Weg heraus aus dem Stress. Raus aus der Überforderung. Raus aus der Krankheit. Raus aus dem Burnout. Raus aus dem ständigen Unwohlsein. Raus aus der Dauermüdigkeit und Erschöpfung. Raus aus der Schlaflosigkeit. Raus aus der Opferhaltung.


Grenzen setzen. Manchmal heißt das dann auch, dass man in der eigenen Komfortzone bleibt. Denn so verpönt diese zwischenzeitlich auch erscheinen mag: sie tut uns gut und wir benötigen sie zwischendurch immer mal als Ort der Erholung. Sobald wir unsere eigenen Grenzen kennen und wirklich abstecken lernen, beginnen wir gesunde Entscheidungen für uns zu treffen.


Manchmal hin zu weniger, denn Less is Selfcare und keinesfalls brauchen wir immer noch mehr ToDos im Namen der Selbstfürsorge.


Wie gehst Du in Deinem Leben mit Grenzen um? Kennst Du die Deinen und kannst Du sie gut einhalten oder hast Du dabei persönliche Herausforderungen? Ich freue mich darauf von Dir und Deinem Erleben zu lesen.


Sei gut zu Dir – Du bist so wertvoll.

Deine Evelyn



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