Alle Jahre wieder dasselbe Spiel: einerseits sehnen wir uns nach Ruhe und Besinnlichkeit, anderseits ist die Weihnachtszeit für viele Menschen, die stressigste Zeit des Jahres.
Und so werde ich oft in Gesprächen nach Tipps für mehr Gelassenheit und innere Ruhe gebeten. Denn gerade jetzt fällt es vielen von uns extrem schwer entspannt zu bleiben und dem Druck standzuhalten.
Für die meisten aber entsteht der größte Druck aus dem eigenen Perfektionismus heraus. Alles muss zu 100% perfekt sein, die Messlatte hängt in schier unerreichbarer Höhe und das diesjährige Fest muss das letzte toppen. Perfektes Essen, perfekte Deko, perfekte Stimmung, perfektes Outfit, perfekte Familie. Puh. Am Ende landen wir dann wahlweise mit Burnout unter dem Tannenbaum. Weil wir es einfach nicht schaffen.
Mir liegt es aber auch sehr am Herzen darauf aufmerksam zu machen, dass Weihnachten nicht nur Bilderbuch-Idylle ist. Weihnachten bedeutet für viele Menschen auch extreme Herausforderungen. Einsamkeit macht zum Beispiel vielen sehr zu schaffen, andere dagegen leiden an der Vorstellung die Feiertage mit zu vielen Menschen auf engem Raum zu verbringen. Kommen dann vielleicht noch Depressionen, finanzielle Sorgen, schwierige Familienverhältnisse, der Verlust von geliebten Menschen oder Tieren, mit dazu, wird diese Zeit zur echten Herausforderung. Und so würden wir das Fest der Liebe am liebsten aus unserem Kalender streichen. Weil es zu sehr weh tut.
Egal vor welchen Situationen Du ganz persönlich also derzeit stehst, möchte ich Dir gerne sagen, dass Du damit nicht alleine bist und Du selbst ganz viel für Dein Wohlergehen tun kannst. Dafür habe ich diesen Artikel geschrieben. Und wenn es sich bei Dir ganz arg und eng anfühlt, dann scheue Dich bitte nicht Dir Hilfe zu holen. Auch ich bin jederzeit gerne für Dich da.
15 Tipps um Geborgenheit und Gelassenheit in Dir zu finden:
Gut geplant ist schon fast gewonnen!
Egal ob Du alleine sein wirst, Gäste bewirtest oder selbst irgendwo zu Gast bist, einen guten Plan zu haben, ist schon die halbe Miete. Plane auch großzügige Pausen für Dich ein, die brauchst Du nämlich gerade jetzt. Es beruhigt den unruhigen Geist erfahrungsgemäß sehr, wenn ein gut durchführbarer und nachvollziehbarer Plan vorliegt. Einkaufen, Kochen, wer kommt wann, wohin geht’s wann, wer bringt was mit und was braucht es dafür noch – wenn Du das irgendwo jederzeit nachschauen kannst, kehrt ganz viel Ruhe ein – versprochen!
Routinen und Rituale die zu Dir passen!
Kreiere Dir Routinen, die wirklich zu den Anforderungen Deines Lebens passen. Hier liegt so viel Potential und gleichzeitig so viel mögliche Enttäuschung. Es macht einfach keinen Sinn von einer 2-stündigen Morgen-Routine zu träumen, wenn Du bisher keine 10 Minuten am Morgen für Dich hattest. Deshalb beginne bei Deiner Umsetzung mit dem aktuell Kleinstmöglichen. Und diese 10 Minuten zelebrierst und genießt Du dann in vollen Zügen.
Kleine, aber regelmäßige Auszeiten!
Anstatt bis zum bitteren Ende durchzupowern, schenke Dir mehrmals am Tag kleine Pausen. Ich bin eine große Verfechterin von Mikro-Pausen und im verlinkten Beitrag stelle ich Dir ganz wundervolle Möglichkeiten dafür vor, die Dich auch dabei unterstützen Weihnachten stressfrei zu überstehen.
Dekoration – keep it simple!
Ein einzelner frisch geschnittener und liebevoll geschmückter Tannenzweig ist (zumindest in meiner Welt!) mehr als die pompöse 3-Meter-Kunsttanne. Frisches Moos, ein paar tolle Zweige, eine schöne Schale mit Orangen und Granatäpfeln, - es gibt so viele wunderschöne Deko-Möglichkeiten, die auch noch Last Minute gelingen und außerdem ganz wenig Arbeit nur machen.
With a little help!
Um Hilfe zu bitten ist manchmal das Mutigste was wir tun können und es ist so wundervoll, wenn wir es tun. Verletzlichkeit zu zeigen und zu sagen, dass man es alleine nicht gut schafft, ist pure Stärke. Teile mit anderen Familienmitgliedern oder Freunden Deine Aufgaben und gib ein bißchen Verantwortung ab.
Meide große Städte und Shoppingcenter!
Unter Garantie bist Du danach noch erschöpfter und Dein Stresspegel steigt ins Unermessliche. Viel wohltuender und stimmungsvoller sind kleine Städtchen mit Charme, die sich noch einen ursprünglichen Charakter bewahrt haben. Der Unterschied ist sooooo spürbar!
Deine Not-to-do-Liste!
Einfach mal den Rotstift ansetzen kann wahre Wunder vollbringen. Gerade dann, wenn Deine To-Do-Liste aus allen Nähten zu platzen droht und täglich mehr eskaliert, ist es Zeit dafür! Nichts bringt schneller und einfacher Erleichterung auf allen Ebenen. Denke dabei vor allem an Dinge, die Dich stressen, Dich minderwertig fühlen lassen und auf die Du einfach keine Lust hast. Nun schau nicht so entsetzt, das ist erlaubt! ;-)
„Nein“ ist ein ganzer Satz!
Keine Lust auf den drölfsten Adventskaffee? Dann sag Nein! Sag Nein zu allem, was Dich nicht glücklich macht. Ja, das kann Anfangs ganz schön herausfordern, tut aber gut und schenkt Dir Entspannung. Statt wie immer 2 Tage bei Deinen Eltern, dieses Jahr nur 4-5 Stunden, einfach weil es Dir nicht gut tut? Gut so!
Let it flow!
Wann immer der Druck zunimmt ist eine kreative Auszeit eine wunderbare Möglichkeit wieder in den Fluss zu kommen. 5 Minuten Kritzeln löst die meisten Knoten im Nu wieder auf und bringt alles wieder zum Fließen. Ich liebe es Collagen zu gestalten, manchmal klebe ich nur 1-2 Worte in mein Art Journal, kleckse mit Tinte oder schmiere mit Farbe ein wenig darin rum. Es muss „nichts werden“. Es geht nur um den Prozess und um den Flow.
Money, Money, Money!
Um im Januar dann das böse Erwachen zu vermeiden, ist es wirklich sinnvoll, sich im Dezember an das eigene Budget zu halten. Ja, klingt vielleicht ein wenig wie die berühmte Spaßbremse, ersparte aber den gefürchteten Money-Kater. Mehr auszugeben als da ist, war noch nie so eine richtig gut Idee und gerade zu Weihnachten schlagen wir gerne mal über die Strenge. Frei nach dem Motto: man gönnt sich ja sonst nichts… Auch in finanziellen Dingen den Überblick zu bewahren und den eigenen Budgetrahmen einzuhalten, ist pure Selbstfürsorge und nimmt ganz viel Druck raus!
Auszeiten einplanen!
Selfcare ist jetzt oberste Pflicht – auch um gesund und kraftvoll durch diese Zeit zu kommen. Je gestresster wird sind, desto anfälliger und instabiler wird unser Immunsystem. Meditation und Stille täglich einplanen, sowie Spaziergänge, kleine Yoga-Einheiten und ganz bewusstes Nichtstun unbedingt im Kalender eintragen. Nicht darauf warten, dass es sich ergibt, denn das passiert nicht. Pausen ergeben sich nicht, wenn wir sie nicht planen.
Connection – In Verbindung bleiben!
Wenn Du vorrausichtlich viel alleine sein wirst über die Feiertage, dann kann es wertvoll sein, wenn Du bewusst auch für Verbindungen sorgst. Alleinsein ist grundsätzlich ein großes Geschenk und wir können uns nachhaltig dabei nähren. Aber wenn Du weisst, dass Du damit Schwierigkeiten hast, ist es wichtig auch für Begegnungen und vielleicht die eine oder andere echte Umarmung zu sorgen. Wenn das nicht möglich ist, dann suche immer auch Plätze oder Versammlungen auf, an denen Du auf andere Menschen triffst und so ein Gefühl von Verbundenheit fühlen kannst..
Sei ehrlich – zu Dir und zu den anderen!
Wie oft getrauen wir uns kaum etwas auszusprechen, wollen niemanden verletzten oder enttäuschen. Und wenn wir es dann aber doch tun, dann erleben wir oft eine Überraschung: unser Gegenüber ist erleichtert! Wir teilen so häufig ähnliche Gedanken und manchmal braucht es nur den Mut es auszusprechen. Das öffnet Raum für neue Erfahrungen, für ganz neue Möglichkeiten und Verbindungen.
There’s an oil for that!
Ätherische Öle sind meine Allzweckwaffe. Es gibt nichts wofür ich sie nicht einsetze und kaum ein Zustand, eine Herausforderung oder eine Blockade, bei der ich mit dem passenden Öl nicht weiterkommen würde. Die Collection der Bibelöle lässt beispielsweise keine Wünsche offen und alle enthaltenen Öle sind ein wahrer Segen. Und wenn Du ganz neu im Thema und Einsteiger bist: Weihrauch, Lavendel und Zitrone sind grandios für den Einstieg! Schreib mir einfach eine Mail, wenn Du die Öle gerne für Dich entdecken magst.
Bleib neugierig und lasse neue Erfahrungen zu!
Manche Dinge ändern sich einfach. Schon dadurch, dass wir Menschen einem permanenten Veränderungsprozess unterliegen. Und manchmal ändern sich Räumlichkeiten, Situation oder auch Familienkonstellationen. Durch Trennungen, Abschiede und Neuanfänge – Menschen stoßen vielleicht neu in unseren altbekannten Kreis, andere sind vielleicht nicht mehr da. Jede Veränderung hat auch die Chance für eine ganz neue wunderbare Erfahrung. Verschließ Dich nicht und gib der geänderten Situation wenigstens eine kleine Chance.
Ganz generell gilt: simplify Christmas und verabschiede überzogene Idealvorstellungen! Wenn Du 3 Tage im Schlafanzug sein und Liebesfilme anschauen magst, dann tu genau das! Mach Dich glücklich und sei ganz in Verbindung mit Dir. Und ja: es darf auch einfach sein! Auch an Weihnachten… Oder haben wir wirklich nichts gelernt aus dem letzten Weihnachtsfest?
Für die meisten aber entsteht der größte Druck aus dem eigenen Perfektionismus heraus. Alles muss zu 100% perfekt sein, die Messlatte hängt in schier unerreichbarer Höhe und das diesjährige Fest muss das letzte toppees Essen, perfekte Deko, perfekte Stimmung, perfektes Outfit, perfekte Familie. Puh. Am Ende landen wir dann ruckzuck mit Burnout unter dem Tannenbaum. Weil wir es einfach niemals schaffen werden perfekt zu sein.
Ich möchte Dir, uns allen, ein friedvolles Fest wünschen. Heilige Tage und Nächte, an denen wir uns Mitgefühl und Toleranz schenken mögen – uns selbst UND den anderen.
Alles Liebe für Dich und hab es ganz fein!
Deine Evelyn
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