Angeregt durch meinen Blogpost Aufraffen oder Ausruhen habe ich mich auch nochmal intensiv mit der Sanftheit befasst. Diesen wundervollen Begriff durchfühlt und tief in mir einsinken lassen. Tenderness. Zartheit. Sanftheit.
Wie sanft gehe ich eigentlich mit mir selbst um?
Es macht einen riesigen Unterschied, in welcher Haltung wir mit uns selbst sind, wie wir mit uns umgehen. Wie wertschätzend und liebevoll gehe ich also wirklich mit mir um? Zu wem bin ich freundlicher? Zu mir oder meinem Liebsten, meinem Kind, den Freunden oder Kollegen, Kunden, der Verkäuferin im Bioladen? Ist es nicht so, dass wir uns gerade im Umgang mit anderen oft „zusammenreißen“, oft sogar gute Miene zum bösen Spiel machen, nur um dann im stillen Kämmerlein auszurasten? Und uns selbst putzen wir dann regelrecht runter. Machen uns selbst nieder, schimpfen uns aus, beschimpfen uns als zu langsam, zu doof, zu alt, zu dick, zu dünn, zu vertrauensselig, zu gutmütig, zu faul, zu viel, zu wenig, zu zu zu… Du kennst das, hm…?
Alles darf sein wie es ist
Ein ganz wichtiger Part der Selbstfürsorge ist meiner Erfahrung nach die Sanftheit im Umgang mit uns selbst. Indem wir uns Müdigkeit, vermeintliche Schwäche oder Unzulänglichkeiten erlauben, nehmen wir uns selbst liebevoll in den Arm. Es darf so sein, wie es jetzt gerade ist. Alles darf sein.
Ein kleines Kind, das bitterlich weint, lässt Du auch nicht einfach sitzen, und schaust nicht nach ihm. Sicherlich gehst Du hin zu ihm, versuchst zu trösten, nimmst es in den Arm und gibst Du acht auf das Kind. Sei mit Dir selbst genauso liebevoll, sanft und verständnisvoll. Es ist so wertvoll, wenn Du darauf achtest, Dir selbst immer wieder mit Sanftmut und Zärtlichkeit zu begegnen. Zärtlich den Arm um unsere Seele zu legen. Dem, Kind in uns sein Lieblingslied vorsummen. Tränen trocken. Fühlen was gefühlt werden will. Uns sanft durch atmen. Sanfte Liebkosungen an uns selbst schicken. Federleichte Berührung unserer Seele. In Berührung kommen mit Dir selbst.
Tenderness als wichtiger Aspekt der Heilung
Frage Dich immer wieder: Wie gehe ich eigentlich mit mir um? Wie spreche ich mit mir?
Sanftheit für uns selbst kultivieren. So ein kostbares Geschenk!
Loslassen. Das Kämpfen einfach mal seinlassen. Und voller Mitgefühl erkennen, wie häufig wir in der Kampfarena stehen. Mit uns und gegen uns selbst. Uns durch den Tag pushen und prügeln. Immer länger werdende To-Do Listen abarbeiten und all die gefeierten Selfcare-Routinen mechanisch und lieblos aus dem Habit-Tracker streichen.
Bloß nicht lockerlassen, wer weiß was dann passiert… vielleicht fällt ja dann alles zusammen?
Und wenn schon!!! So what?! Vielleicht fällt dann alles wie von magischer Hand gesteuert an seinen Platz?!
Ich mag heute loslassen, ganz weich werden, mich führen lassen, anstatt zu führen. Und mich voller Mitgefühl in diesem Prozess halten. Hier beginnt Selbstfürsorge. Im „mit-Dir-sein“, nicht im Tun.
Nimm diese Impulse mit in Deinen Tag und lasse Dich dann und wann kurz in sie hineinsinken. So kommst Du Dir und Deinen Gedanken wunderbar selbst auf die Spur. Nicht so hart und unverzeihlich zu uns selbst zu sein, ist ein goldener Schlüssel, der alles für uns verändern kann.
Sei gut zu Dir, Du bist wertvoll.
Deine Evelyn
Comentarios