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Selbstmitgefühl: Erste Schritte


Rothaarige Frau blickt zur Seite

Wie gehst Du mit Dir selber um?


Gut mit uns selbst umzugehen bezieht sich aus meiner Sicht nicht nur auf unsere Taten. Tatsächlich beginnt es schon viel, viel früher: damit, wie wir mit uns selbst reden.

Im Umgang mit anderen Menschen, besonders jenen, die uns nahestehen, gelingt es uns meist mitfühlend, achtsam, freundlich und wohlwollend zu sein. Wenn die beste Freundin oder die Lieblingsschwester Kummer hat, dann stärken wir sie, anstatt sie mit unseren Worten herunterzuputzen. Wir schimpfen nicht lautstark und unsensibel drauflos mit Worten wie „Du dumme Kuh, wie konntest Du nur, das war doch klar, dass das so kommt…!“.


Es gibt meist nur eine einzige Person, mit der wir so hart ins Gericht gehen. Du hast es sicher schon erraten: das sind wir selbst. Ausgerechnet da bleibt oft jegliches Mitgefühl auf der Strecke. Und unser innerer Dialog, unser Umgang mit uns selbst, ist ein ganz besonders wichtiger Part unserer Selbstfürsorge.


Wenn wir uns zum Beispiel mehrfach am Tag versichern, dass wir es nicht verdient haben uns auszuruhen, dann geht das in eine ungute Richtung. Denn, wie willst Du dann Verantwortung und Selbstfürsorge übernehmen, wenn Du Dich gar nicht wert dafür fühlst? Dann kann es zum Beispiel sein, dass Du unterbewusst stets darauf wartest, dass Du krank wird (weil Du Dich dann ausruhen „darfst“) oder dass Dir ein anderer „erlaubt“ Dich auszuruhen.


Warum fällt uns Selbstmitgefühl so schwer?


Ein Grund ist wahrscheinlich, dass wir ganz oft Mitgefühl mit Mitleid verwechseln. Mitleid ist schon ein schlechter Ratgeber im Umgang mit anderen Menschen. Und genauso ist es auch mit uns selbst. Es geht nicht darum Dich selbst zu bedauern, damit ist keinem je geholfen, auch nicht Dir selbst. Mitgefühl jedoch, ist eine wertvolle Eigenschaft, die wir an anderen sehr schätzen. Mit ein wenig Übung gelingt es Dir, davon viel mehr in Dein Leben zu holen.


Selbstmitgefühl ist von der Selbstfürsorge nicht trennbar.

Wenn ich Mitgefühl mit mir selbst habe, dann kann ich auch gut für mich sorgen. Dafür sorgen, dass ich mir meine wahren Bedürfnisse erfülle. Und es gibt noch eine weitere Facette dieser Form der radikalen Selbstfürsorge. Je freundlicher und mitfühlender Du mit Dir selbst umgehst, desto freundlicher wird Dein Kontakt zu anderen sein. Wenn Du Dich selbst respektierst, wirst Du auch von anderen respektiert. Willst Du Liebe, dann beginn zu lieben. Probier’s aus!

Ohne Liebe zu sich selbst ist auch die Nächstenliebe unmöglich. Der Selbsthass ist genau dasselbe und erzeugt am Ende dieselbe grausige Isoliertheit und Verzweiflung wie der grelle Egoismus. Hermann Hesse aus „Steppenwolf

Erste Schritte zum positiven Selftalk

Es braucht vor allem Achtsamkeit. Nur wenn wir darauf achtgeben was und wie wir mit uns selbst kommunizieren, können wir etwas daran ändern. Nur so kommen wir von Tadel und Rügen hin zu Selbstmitgefühl.

Ich liebe das Buch Die vier Versprechen von Don Miguel Ruiz und wie der Autor vom „untadeligen Wort“ schreibt. Denn er meint damit nicht nur das Wort, das wir an andere richten, sondern auch unseren inneren Dialog.


3 Tipps zum Umsetzen:

  1. Gewöhne Dir an, dass Du Dir selbst Komplimente machst. Wann immer Du Dein Spiegelbild erblickst, schau Dir in die Augen und sage Dir etwas Freundliches.

  2. Leg Dir 2-3 mal am Tag die Hände auf Dein Herz und sage Dir selbst „Ich sehe mich. Ich höre mich. Ich fühle mich.„. Alleine diese Übung ist ein echter Gamechanger, versprochen!

  3. Schreibe Dir jeden Abend 3 Dinge auf, die Dir gut gelungen sind und auf das Du stolz bist. Es ist wie mit der Dankbarkeit, Du richtest dann automatisch im Alltag Deinen Fokus auf das Positive.

  4. Verwandele Kritik und Tadel Dir selbst gegenüber in Trost und Sympathie. Sprich so mit Dir, wie Du mit Deiner besten Freundin oder liebsten Schwester umgehen würdest. Mitfühlend, nachsichtig und achtsam.

Dir selbst die beste Freundin sein

Um die Beziehung und den Umgang mit Dir selbst zu verbessern, kannst Du mit den folgenden Impulsen arbeiten. Vielleicht hast Du Lust Dir diese Fragen schriftlich in Deinem Journal zu beantworten und sie dadurch noch besser für Dich wirken zu lassen.


Wie gut begleitest Du Dich selbst durchs Leben? Wie gut kannst Du Dich aushalten? Wie gut kannst Du Dich spüren? Wie nah bist Du Dir selbst?


Selbstfürsorge ist nicht egoistisch.

Selbstfürsorge ist Dein heiliges Versprechen Dir selbst die beste Freundin zu sein – und Dich auch so zu verhalten.


In herzlicher Verbundenheit Evelyn



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