„Where we think we need more discipline, we usually need more self-love.“ Tara Mohr
Ich bin ohne „gute“, nährende Vorbilder aufgewachsen. Erinnere ich mich zurück, dann sehe ich nur Momente, in denen ich mir schwor, dass ich so niemals werden, niemals leben und niemals sein wollte. Niemals wie meine Mama sein zu wollen, das wurde schon als Kind zu meinem Mantra. Niemals so egozentrisch zu leben, niemals dem Alkohol verfallen, niemals mein Kind vernachlässigen, niemals Menschen so oft und so tief enttäuschen, niemals mich selbst aufgeben, niemals mein Leben wegwerfen. Eigentlich ging es für mich immer nur darum, was ich niemals sein möchte, niemals machen möchte und wo ich niemals enden will. Ich wuchs auf mit einer Mutter, die extreme Selbstzerstörerische Züge hatte und ihren (am Ende tatsächlichen) Selbstmord, über viele Jahrzehnte auf Raten beginn.
Heute verstehe ich und sehe ganz klar, dass ich bedingt durch diesen familiären Hintergrund, niemals ein positives Vorbild zum Thema Selbstliebe und der dazugehörenden Selbstfürsorge hatte. Ganz im Gegenteil. Ich habe über viele Jahre Dinge gesehen und erlebt, die ein Kind niemals sehen sollte. Vieles davon hatte mit Egoismus zu tun, nichts jedoch mit Selbstliebe, Selbstachtung, Selbstakzeptanz, Selbstermächtigung und Selbstfürsorge.
Und heute fühle ich deutlicher als je zuvor, dass genau das mein Lernfeld ist. Ich muss nicht meinen schmerzenden Körper überwinden lernen, möglichst irgendwie am Laufen halten und optimieren – alles was ich brauche ist mehr Selbstliebe. Heilige Selbstliebe. Mich so anzunehmen wie ich bin, meinen Körper so zu lieben, wie er derzeit ist und mit all dem in Frieden zu sein. Mich selbst als die zu lieben, die ich jetzt gerade bin. Nicht meine nächste Version, sondern die, die ich heute bin. Darum geht es.
Heilung mit Sacred Selflove
Heute kann und darf ich mir all die Liebe, die Aufmerksamkeit, die Fürsorge und den Trost schenken, die ich als Kind nie bekam. Wie viele Jahre habe ich all das nur im Außen gesucht, in Beziehungen, in Ersatzbefriedigungen und in Selbstoptimierungsanstrengungen.
Ich bin davon überzeugt, dass es unsere heilige Pflicht ist, uns selbst die beste Freundin zu werden und uns so annehmen, wie wir wirklich sind. Und uns pur, echt und authentisch da draußen zeigen. Uns wahrhaftig begegnen und die Masken abnehmen. Lass uns gemeinsam auf die Reise gehen und Selbstliebe wirklich praktizieren. Auch und gerade dann, wenn wir an unsere Grenzen stoßen, wenn wir unzufrieden mit unserem Körper sind, immer wieder in die selben Verhaltensmuster fallen, unperfekt sind, andere mit unseren Worten oder Verhalten verletzt haben oder uns wieder dabei ertappen, dass wir uns in Selbstgesprächen noch immer niedermachen.
Gerade dann liebe Dich noch viel mehr und bleibe ganz fest bei Dir.
Bleibe bei Dir. Auch wenn alle anderen Dich verlassen.
Du bist die, die bis zum letzten Moment mit Dir ist. Liebe Dich und genieße Dich.
Mit weit geöffnetem Herzen Deine Evelyn
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